KTM 890 SMT in den Südtiroler Alpen: In unserem Reisebericht nehmen wir dich mit auf eine unvergessliche Tour durch die beeindruckende Landschaft der Südtiroler Alpen – im Sattel der KTM 890 SMT. Im Fokus steht dabei das Fahrgefühl auf den spektakulären Bergpässen, die jede Menge Herausforderungen, aber auch Fahrspaß bieten. Wie schlägt sich die KTM 890 SMT auf kurvigen Straßen und steilen Anstiegen? Welche Stärken zeigt sie auf langen Strecken, und wie war die Anreise in die Alpen? Wir gehen detailliert auf die Fahreigenschaften und das Verhalten der Maschine auf der Tour ein und teilen unsere Erfahrungen von dieser besonderen Reise.
In diesem Beitrag
Mit der KTM 890 SMT in den Südtiroler Alpen
Wie sich die KTM 890 SMT in den Alpen geschlagen hat, erfährst du in den folgenden Abschnitten im Detail inklusive vieler Bilder. Viel Spaß!
Hinweis: Auf unserer Seite gibt es zu vielen Orten, Pässen aber auch zu den Motorrädern mehr Informationen. Schaue dich einfach am besten um und hole dir die nötige Inspiration. In diesem Reisebericht fassen wir nur das Wichtigste zusammen, damit jeder schnell die nötigen Informationen findet. Zu den einzelnen Pässen findest du in der Kategorie “Roadtrips” mehr Informationen.
Die Anreise nach Südtirol mit dem Motorrad
Wir haben uns dieses Mal für die schönste Route der Anreise entschieden, über das Timmelsjoch. Die Anfahrt nach Südtirol über das Timmelsjoch, etwa 530 km von meinem Startpunkt Stuttgart, war insgesamt problemlos, abgesehen von einer kleineren Herausforderung: der Sitz der KTM 890 SMT. Nach etwa 200 Kilometern spürt man durchaus, dass die originale Sitzbank etwas härter ist. Die KTM Power Parts Sitzbank wäre hier ein deutlicher Vorteil gewesen, dennoch geht es auch ohne.
Unser Tipp: Mit einer Fahrrad-Unterhose, die mit Geleinlagen ausgestattet* ist, lässt sich der Komfort stark verbessern, auch bei längeren Touren. Das haben wir vor allem immer gerne gemacht, wenn wir mit unserer GasGas SM 700 längere Tagestrips gefahren sind.
Für die Anfahrt würden wir empfehlen, in Deutschland die Autobahn zu nutzen, um zügig voranzukommen. In Österreich bietet sich jedoch die Möglichkeit, die Autobahn zu meiden. Die Fahrt über Landstraßen oder über das malerische Timmelsjoch ist landschaftlich atemberaubend, nimmt aber etwa 1 bis 1,5 Stunden mehr Zeit in Anspruch. Wer es eiliger hat, kann bis Innsbruck die Autobahn nehmen und von dort aus über den Brenner auf der Landstraße weiterfahren, die Straßen dort sind schön kurvig.
Ausführliche Informationen findest du in unserem Ratgeber: Anreise Südtirol über das Timmelsjoch und den Jaufenpass.



Die KTM 890 SMT – Ein perfekter Begleiter für Alpentouren
Die KTM 890 SMT ist geradezu prädestiniert für die kurvenreichen Bergstraßen in den Südtiroler Alpen. Der Motor bietet eine starke Leistungsentfaltung schon aus den niedrigen Drehzahlen heraus, was bedeutet, dass man nach jeder Kehre sofort wieder mit ordentlich Schub herausbeschleunigen kann. Bislang waren wir mit der Yamaha XSR 700, der Kawasaki Ninja ZX-10R und der 890 SMT vor Ort und die SMT war zweifelsohne das beste Motorrad für diese Gegend, vor allem auch was die Anreise über Schnellstraßen betrifft.
Mit ihrer Agilität und dem niedrigen Gewicht fühlt sich die 890 SMT fast wie eine echte Supermoto an. Das ist vor allem in engen Serpentinen und auf kurvigen Pässen ein großer Vorteil. Die Maschine ist wendig und gibt einem immer das Gefühl, die volle Kontrolle über das Fahrzeug zu haben. Trotz der sportlichen Performance ist sie auch auf längeren Etappen stabil und zuverlässig, was die Tour durch die Alpen sehr angenehm gestaltet.
Leichte Navigationsprobleme gab es jedoch mit dem KTM Connect Navi. Dieses wollte uns in Österreich oft über nicht nachvollziehbare Umwege durch Seitendörfer lotsen, was keinen Sinn ergab. Hier wäre eine Smartphonehalterung wie die SP Connect und eine Navi App wohl die bessere Wahl. Dennoch ist die Anzeige bei KTM über das Display sehr praktisch. Den Aufpreis für das KTM Connect Media-Kit würden wir allerdings kein zweites Mal bezahlen!

Empfehlenswerte Orte für schöne Touren
Als Basis für mehrere Tagestouren durch die Südtiroler Alpen empfehle ich, eine Unterkunft im Pustertal zu wählen. Orte wie Bruneck, Reischach oder Olang bieten eine ideale Lage, um schnell auf die schönsten Pässe und Strecken der Region zu gelangen. Diese Orte bieten nicht nur eine gute Infrastruktur, sondern sind auch ideale Ausgangspunkte, um das Pustertal und die umliegenden Bergstraßen zu erkunden.
Hier findest du preiswerte Hotels in der Umgebung*
Wer es etwas abgelegener und ruhiger mag, sollte das Ahrntal (mein ursprünglicher Heimatort) in Betracht ziehen. Dieser wunderschöne und naturbelassene Ort bietet neben einer atemberaubenden Kulisse auch Ruhe abseits der Touristenströme. Von hier aus lassen sich ebenfalls spannende Tagestouren unternehmen, die durch beeindruckende Landschaften führen, man benötigt jedoch rund 30 Minuten, um aus dem Tal zu kommen. In Bruneck angekommen hat man dann aber die Auswahl an zig Pässen. Weiterer Vorteil im Ahrntal, die Hotelpreise sind dort günstiger als im “Stadtgebiet”. Die direkte Nähe zu den Pässen nutzen leider viele Hotelbesitzer etwas aus.
Must-Ride Pässe in den Dolomiten
In den Südtiroler Alpen gibt es eine Fülle an traumhaften Pässen, die sich mit etwas Planung auch alle an einem oder mehreren Tagen befahren lassen. Hier eine Auswahl an Pässen, die sich hervorragend kombinieren lassen. Wir legen den Fokus jedoch nur auf die Dolomiten, da sich die restlichen Pässe doch etwas zu weit auseinander befinden. Die Pässe hier bieten sich ideal für 1-2 Tagesfahrten in der Region an.
Staller Sattel
Auf der Grenze zwischen Österreich und Italien bietet dieser Pass eine spektakuläre Aussicht und eine herausfordernde Strecke, die durch enge Kehren und über abwechslungsreiche Straßenverhältnisse führt. Leider ist der Staller Sattel aufgrund der Ampelregelung und des Einwegverkehr immer stark befahren und man braucht etwas Glück, um eine freie Strecke zu haben.

Furkelpass
Dieser Pass ist weniger überlaufen, bietet aber trotzdem ein fantastisches Fahrerlebnis. Die Straße ist kurvig und ideal für sportliche Fahrer. Der Furkelpass erstreckt sich über eine Länge von 19 Kilometern und überwindet dabei eine eindrucksvolle Höhendifferenz von 744 Metern.
Würzjoch
Eine wunderschöne Strecke, die durch dichte Wälder und über offene Wiesen führt, bevor sie spektakuläre Ausblicke auf die Dolomiten freigibt. Ideal für Fotostopps. Das Würzjoch befindet sich auf einer Höhe von 1.987 Metern über dem Meeresspiegel und stellt die einzige Straßenverbindung zwischen dem Gadertal und dem Eisacktal dar. Diese malerische Passstraße erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 29 Kilometern, durchquert eine faszinierende alpine Landschaft und bietet unvergessliche Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und Täler.
Grödner Joch
Ein Muss für jeden Motorradfahrer in Südtirol. Atemberaubende Ausblicke, kombiniert mit perfekt ausgebauten Straßen, machen diesen Pass zu einem der beliebtesten in der Region. Schaue dir hier unseren eigenen Beitrag darüber an, er ist jedoch ein Pflichtteil in der Umgebung.
Sellajoch
Mit seinen weiten Kehren und der beeindruckenden Landschaft der Dolomiten ist dieser Pass ein Highlight jeder Tour durch die Alpen. Diese eindrucksvolle Bergpassage erstreckt sich über eine Strecke von 7,3 Kilometern und verbindet die Täler Val Gardena, Val di Fassa, und das Buchensteinwandgebiet. Bekannt für seine spektakulären Ausblicke auf einige der markantesten Gipfel der Dolomiten.
Passo Pordoi
Einer der höchsten und spektakulärsten Pässe in den Dolomiten. Die Straße schlängelt sich mit engen Serpentinen den Berg hinauf und belohnt den Fahrer mit atemberaubenden Aussichten. Er bietet sich gut als letzte Etappe vor der Rückreise an, somit muss man die selbe Strecke wie man kam nicht zurückfahren.
Zeitrahmen für die Pässe
Die aufgelisteten Pässe lassen sich perfekt an einem Tag fahren, ohne dabei in Hektik zu verfallen. Man hat reichlich Zeit, um sich umzuschauen, kurze Pausen einzulegen und die beeindruckende alpine Landschaft in vollen Zügen zu genießen. Wer jedoch noch weitere Pässe optional hinzunehmen möchte, hat ebenfalls viele Möglichkeiten. Allerdings könnte es dann für einen einzigen Tag etwas anspruchsvoller werden, da sich die Strecke und die vielen Kurven bei längeren Touren spürbar auf die Kondition auswirken können. Wer es entspannt angehen möchte, bleibt bei der ursprünglichen Route – für alle, die mehr Herausforderung suchen, gibt es aber zahlreiche Erweiterungen.
In unserem Beitrag „5 Pässe Tour in den Dolomiten“ stellen wir die Route und Pässe etwas genauer vor.

Rückreise nach Deutschland: Autobahnkosten
Nach drei intensiven Tagen in Südtirol, in denen wir unzählige Pässe und Kilometer zurückgelegt haben, ging es schließlich zurück nach Deutschland – diesmal auf direktem Weg über die Autobahn. Auch wenn wir in kurzer Zeit viel erlebt haben, fühlten sich die drei Tage fast ein wenig zu kurz an, um all das zu genießen, was diese Region zu bieten hat. Wir empfehlen eine Woche, um auch etwas Urlaub zu machen, die Landschaft zu genießen und einmal eine Wanderung zu unternehmen bzw. einen See zu besuchen.
Die Rückfahrt über die italienische und österreichische Autobahn verlief schnell, doch die Mautgebühren sind leider nicht zu unterschätzen. Für die Strecke von Brixen nach Sterzing fielen 2,50 € an, während die Weiterfahrt von Sterzing über die Europabrücke nach Innsbruck mit 11 € zu Buche schlug. Ab Innsbruck Süd wird in Österreich zudem die Vignette fällig. Für Motorräder gibt es verschiedene Optionen: Die Jahresvignette kostet 38,50 €, die 2-Monats-Vignette 11,50 €, die 10-Tages-Vignette 4,60 €, und seit kurzem gibt es auch eine 1-Tages-Vignette für 3,40 €.
Mit der Fahrt über die Landstraße nach Sterzing und weiter nach Innsbruck (sehr zu empfehlen, da eine kurvenreiche Strecke) lassen sich die 2,50€ sowie die 11€ sparen. Man benötigt hier rund 30 Minuten länger bis nach Innsbruck. Ab Innsbruck lohnt sich meiner Meinung nach die Autobahn, um schnell voranzukommen, wobei auch die Landstraße idyllisch ist.
Diese Mautkosten sollte man auf der Rückreise also nicht vergessen einzuplanen, doch nach so vielen atemberaubenden Pässen und unvergesslichen Eindrücken auf der Reise ist der Preis für den Heimweg fast nebensächlich.
Fazit: Mit der KTM 890 SMT in den südtiroler Alpen
Die Südtiroler Alpen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten für jeden Motorradfahrer, egal ob man schnelle Kurven, landschaftliche Schönheit oder anspruchsvolle Bergpässe sucht. Mit der KTM 890 SMT hat man das perfekte Motorrad für diese Touren. Sie ist leistungsstark, agil und dennoch komfortabel genug für längere Tagesfahrten. Die Kombination aus atemberaubender Natur und den einzigartigen Straßen in Südtirol machen jede Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Hast du noch Fragen zu den Pässen oder sonstige Fragen zu Südtirol? Hinterlasse einen Kommentar und gerne helfen wir dir weiter!