Anreise Südtirol über das Timmelsjoch und den Jaufenpass: Die Anreise nach Südtirol ist schon für sich ein Abenteuer, vor allem wenn man sich für die Route über das Timmelsjoch und den Jaufenpass entscheidet. Beide Pässe gehören zu den eindrucksvollsten Alpenübergängen, die nicht nur Motorradfahrer, sondern auch Autofahrer mit spektakulären Ausblicken und kurvenreichen Straßen begeistern. In diesem Beitrag teilen wir unsere persönlichen Erfahrungen und verraten dir alles, was du über diese beiden Klassiker wissen musst – von Fahrspaß und Streckenzustand bis hin zu praktischen Tipps wie Öffnungszeiten, Mautgebühren und Zwischenstopps. So wird deine Anreise nach Südtirol zu einem unvergesslichen Erlebnis!
In diesem Beitrag
Anreise Südtirol: Motorradtour über Timmelsjoch und den Jaufenpass
Um möglichst zügig in Richtung Südtirol voranzukommen, empfiehlt es sich, bis zur österreichischen Grenze die deutsche Autobahn zu nutzen. Hier lassen sich schnell viele Kilometer machen, ohne unnötig Zeit zu verlieren. Andernfalls könnte sich die Anreise, gerade wenn man sie an einem Tag bewältigen möchte, erheblich in die Länge ziehen. Von Stuttgart aus sind es bis nach Südtirol (Ahrntal) über das Timmeljoch bereits rund 530 km. Die landschaftlich reizvollen Strecken wie das Timmelsjoch und der Jaufenpass sollte man sich für den letzten Abschnitt aufheben, um die Tour in vollen Zügen genießen zu können, ohne unter Zeitdruck zu geraten.
INFO: Bedenken solltest du jedoch, dass sich die Anreise nach Südtirol über das Timmelsjoch doch relativ zieht. Von Stuttgart bis ins Ahrntal schafft man es über die Autobahn in rund 5 Stunden. Über das Timmeljoch und den Jaufenpass haben wir rund 8 Stunden benötigt. Wir haben aber auch etliche Stopps für Bilder eingelegt, was auf dieser Route auch Pflicht ist, wenn man das erste Mal unterwegs ist.
Fernpass: Erstes Highlight
Der Fernpass ist bzw. könnte das erste echte Highlight auf der Anreise nach Südtirol sein – wenn da nicht immer so viel Verkehr wäre. Die Straßenführung ist mit ihren Kurven und der traumhaften Bergkulisse wirklich beeindruckend und bietet eine fantastische Fahrt durch die Alpen. Doch leider ist der Fernpass fast zu jeder Tageszeit stark befahren, was das Erlebnis oft trübt. Besonders in den Sommermonaten während der Hauptreisezeiten kommt es hier regelmäßig zu langen Staus und überfüllten Straßen.
Trotzdem lohnt es sich, am Rasthaus Zugspitzblick einen kurzen Stopp einzuplanen. Von hier aus hat man einen großartigen Blick auf die Zugspitze und den malerischen Blindsee. Ein perfekter Ort für eine kurze Pause und ein schönes Foto, bevor es weitergeht. Trotz des dichten Verkehrs bleibt der Fernpass eine landschaftlich reizvolle Route, die man nicht ganz abschreiben sollte.

TIPP: Die Dolle Tankstelle am Fernpass ist die günstigste in der Umgebung. Ein Tankstopp lohnt sich aber nur, wenn es sich nicht staut. Wir sind die Strecke in den letzten 4 Jahren rund 15 Mal gefahren und es war immer eine Warteschlange, daher als Tankstopp nur bedingt zu empfehlen. Wo sich jedoch ein Stopp lohnen könnte, ist beim Fernsteinsee. Wusstest du, dass dieser auch ein beliebter Tauchspot ist?
Die Anfahrt über Sölden
Bereits die Anfahrt über Sölden ist ein Erlebnis für sich. Bis dorthin verläuft die Strecke noch recht entspannt, vorbei an idyllischen Dörfern und entlang von Flüssen, die das typische alpine Flair versprühen. Diese gemächliche Fahrt gibt dir die Möglichkeit, die Landschaft auf dich wirken zu lassen und in Ruhe in den Rhythmus des Fahrens zu kommen. Hier sollte das Bike nochmals voll aufgetankt werden, denn die kommenden Straßen verleiten zum “erhöhten Spritverbrauch“.
Doch ab Sölden ändert sich die Dynamik spürbar. Ab hier bis nach Hochgurgl erwartet dich ein kurvenreiches Paradies, das jeden Motorradfahrer und Autofahrer ins Schwärmen bringt. Die Straße windet sich in zahlreichen Serpentinen hinauf, dabei eröffnen sich ständig neue, atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Bergmassive. Allein dieser Abschnitt ist es wert, die Route über das Ötztal zu wählen – die perfekte Einstimmung auf das, was noch kommt, wenn man weiter in Richtung Timmelsjoch fährt.



Das Timmelsjoch
Das Timmelsjoch ist eine der faszinierendsten und anspruchsvollsten Routen, die vor allem Motorradfahrer und Radfahrer schätzen. Die spektakuläre Passstraße bietet unvergessliche Panoramen und ein Fahrerlebnis der Extraklasse. Es handelt sich um einen Grenzpass, der Österreich (Tirol) mit Italien (Südtirol) verbindet und dabei das Ötztal mit dem Passeiertal verknüpft. Vor allem die Lage im Naturpark Texelgruppe auf der Südtiroler Seite macht die Fahrt landschaftlich besonders reizvoll.
Lage und Höhe: Das Timmelsjoch liegt auf einer Höhe von 2.474 Metern, auch wenn manchmal die Angabe von 2.509 Metern zu finden ist. Als Grenzpass trennt es die beiden Länder und führt durch alpine Landschaften, die sowohl auf der österreichischen als auch auf der Südtiroler Seite grandiose Aussichten bieten. Die Route wird häufig als eine der beliebtesten Verbindungen nach Südtirol genutzt, sowohl von Touristen als auch von Einheimischen.
Die Straße: Die Timmelsjoch-Hochalpenstraße ist ein echtes Highlight für jeden, der Kurven und Fahrspaß liebt. Sie ist mautpflichtig und die Mautstelle befindet sich auf der österreichischen Seite. Für Motorradfahrer beträgt die Gebühr für eine einfache Fahrt 17€, für eine Hin- und Rückfahrt 23€. Die Strecke ist in der Regel von Mitte Juni bis Mitte Oktober befahrbar, wobei sie täglich zwischen 7 Uhr und 20 Uhr geöffnet ist. Ein Nachtfahrverbot zwischen 20 Uhr und 7 Uhr sorgt für Ruhe und Sicherheit in den Nachtstunden.
Die Straße hat eine maximale Steigung von 14% und ist 28,7 km lang, wenn man von St. Leonhard in Passeier bis zur Passhöhe fährt. Besonders Motorradfahrer schwärmen von der Fahrfreude, die durch die zahlreichen Kurven und den gut gepflegten Asphalt entsteht. Die kurvenreiche Strecke bietet nicht nur Adrenalin, sondern auch zahlreiche Aussichtspunkte, an denen man innehalten und die beeindruckende alpine Kulisse genießen kann.
Fazit: Das Timmelsjoch ist mehr als nur ein Übergang zwischen Tirol und Südtirol – es ist eine Erlebnisstrecke, die sich tief in das Gedächtnis von Motorrad- und Radfahrern einprägt. Die Kombination aus herausfordernden Serpentinen, atemberaubender Landschaft und der Höhe von über 2.400 Metern macht die Fahrt über diesen Pass zu einem unvergesslichen Abenteuer. Für alle, die nach Südtirol reisen, bietet das Timmelsjoch eine spannende Alternative zu den oft befahrenen Hauptstraßen – mit dem zusätzlichen Bonus, dass die Anreise bereits zum Teil des Urlaubs wird.








Der Jaufenpass
Der Jaufenpass, auch als Passo di Giovo bekannt, ist einer der markantesten und landschaftlich reizvollsten Pässe in Südtirol. Er verbindet das Eisacktal mit dem Passeiertal und bietet Fahrern auf der kurvenreichen Strecke atemberaubende Aussichten auf die umliegenden Berge. Besonders bei Motorradfahrern, aber auch bei Radfahrern und Autofahrern, ist diese Route wegen ihrer vielseitigen Kurven und landschaftlichen Highlights sehr beliebt.
Lage und Höhe: Der Jaufenpass liegt vollständig in Südtirol und stellt den nördlichsten inneritalienischen Alpenpass dar. Die Passhöhe beträgt 2.094 Meter über dem Meeresspiegel, und der Pass verbindet die Städte Sterzing im Eisacktal (948 m) mit St. Leonhard in Passeier (676 m). Diese zentrale Lage macht ihn zu einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen den beiden Tälern und bietet gleichzeitig eine beeindruckende Alpenkulisse.
Die Straße: Die Passstraße, die „Strada Statale 44 del Passo di Giovo“, ist 31 Kilometer lang und mit ihren 23 Kehren ein Paradies für alle, die eine kurvenreiche Strecke lieben. Besonders Motorradfahrer schwärmen von der Kombination aus flüssigen Kurven und scharfen Kehren, die sowohl Fahrspaß als auch fahrerisches Können erfordert. Die Straße führt durch wechselnde Landschaften, von dicht bewaldeten Abschnitten bis hin zu offenen Almwiesen, und bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus man die umliegenden Gipfel der Alpen bewundern kann.
Besonderheiten: Im Gegensatz zu vielen anderen Alpenpässen ist der Jaufenpass mautfrei, was ihn zu einer kostengünstigen Alternative macht. Er ist grundsätzlich das ganze Jahr über befahrbar, wobei im Winter eine nächtliche Sperre zwischen 18:00 Uhr und 08:00 Uhr gilt. Dies liegt an den oft schwierigen Wetterbedingungen in den kalten Monaten. Dennoch bleibt der Pass auch im Winter eine wichtige Verbindung für Einheimische und Besucher, sofern es die Wetterlage zulässt.
Fazit: Der Jaufenpass bietet eine ideale Mischung aus Fahrspaß, atemberaubenden Panoramen und praktischer Anbindung zwischen dem Eisack- und dem Passeiertal. Besonders für Motorradfahrer ist diese Strecke ein Muss, da die zahlreichen Kurven und die gut ausgebaute Straße zu einem dynamischen Fahrerlebnis einladen. Ohne Mautgebühren und mit ganzjähriger Befahrbarkeit stellt der Jaufenpass eine der interessantesten und zugänglichsten Passstraßen in Südtirol dar – und das mit einem alpinen Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.




Fazit: Anfahrt Südtirol über das Timmelsjoch und den Jaufenpass
Die Anreise nach Südtirol über das Timmelsjoch und den Jaufenpass ist mehr als nur eine Fahrt – es ist der perfekte Auftakt zu einem unvergesslichen Abenteuer. Wer bereit ist, den etwas längeren Weg in Kauf zu nehmen, wird bereits auf dem Weg in den Motorradurlaub mit zwei der beeindruckendsten Pässe der Alpen belohnt.
Das Timmelsjoch begeistert mit seinen hochalpinen Serpentinen, steilen Anstiegen und einem Panorama, das den Atem raubt. Der Jaufenpass hingegen führt mit seinen weiten Kurven und abwechslungsreichen Landschaften durch dichte Wälder und über offene Hochalmen. Beide Pässe bieten Fahrfreude pur und machen die Anreise zu einem Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.
Mit jeder Kurve und jedem Höhenmeter bekommt man einen Vorgeschmack auf das, was Südtirol zu bieten hat: spektakuläre Natur, alpine Abenteuer und unendliche Freiheit. Die einzigartige Kombination aus Fahrspaß und Landschaft macht die Route über das Timmelsjoch und den Jaufenpass zur perfekten Wahl für alle, die ihre Südtirol-Reise mit einem echten Highlight beginnen möchten. Es lohnt sich, denn schon der Weg selbst wird zum unvergesslichen Teil des Urlaubs.
Hast du bereits eine Anreise nach Südtirol über das Timmelsjoch gemacht? Hinterlasse uns doch einen Kommentar mit deinen Erfahrungen.